Frühstück und Plenum Projektbereich Eine Welt - Start ins neue Semester!
25. September, 2019
Liebe Interessierte,
Wir laden Euch herzlich ein, mit uns gemeinsam zu frühstücken. Wir werden über das anstehende Semester sprechen und alles, was den Projektbereich beschäftigt. Gerne seid Ihr eingeladen, uns kennenzulernen, Fragen zu stellen, Ideen einzubringen oder einfach nur mitzubrunchen.
Sagt uns bei Interesse nach Möglichkeit unter unserer Kontaktadresse vorher kurz Bescheid, damit wir besser einplanen können, wie viele da sein werden. Natürlich könnt ihr aber auch spontan vorbeischauen. Wir freuen uns!
Ort: Raum ME U.639 (Der Raum im Mensagebäude, gleich neben dem unteren Ausgang der neuen Mensa), Universität Paderborn
Datum: Freitag, 27.9.19, 10:00 Uhr
Schöne Grüße
Projektbereich "Eine Welt"
Vortrag am 18. Juni mit Zülfukar Çetin
12. Juni, 2019
Achtung! Der Vortrag fällt kurzfristig wegen Erkrankung aus. Wir bemühen uns um einen Ersatztermin
Antimuslimischer Rassismus, Heteronormativität und mehrdimensionale Diskriminierung am Beispiel von Queer of Color - Ein Vortrag mit Dozent Zülfukar Çetin
Wann: Dienstag, 18.6.19 um 18:00 Uhr
Wo: Universität Paderborn, Warburger Straße 100, 33098 Paderborn
Raum: L1 202
Der Vortrag basiert auf der Dissertationsarbeit von Zülfukar Çetin „Homophobie und Islamophobie. Intersektionale Diskriminierungen am Beispiel binationaler schwuler Paare in Berlin“. Im Vortrag geht Zülfukar Çetin auf die Verwobenheit von Heteronormativität und Rassismus sowohl theoretisch als auch empirisch ein. Während ein Schwerpunkt auf den Erfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans in Deutschland liegt, stellen die Heteronormalisierung, und Orientalisierung der homosexuellen Männer, die zum „Ausländer“ gemacht werden, einen anderen Schwerpunkt dar.
Abschließend liest Zülfukar Çetin Interviewauszüge aus seinem Buch. Hierbei handelt es sich um Berichte über Diskriminierungserfahrungen mit Homophobie, Rassismus, sozialen Benachteiligungen und Mehrdimensionalen Diskriminierungen, womit die Interviewten in ihrer Lebensgeschichte und in ihrem Leben konfrontiert sind.
Hinweis: Der Vortrag wurde ursprünglich nach Absprache mit dem Referenten unter dem Arbeitstitel „Schwule Sichtbarkeit, schwule Identität“ beworben. Der Schwerpunkt des Vortrags ist nun aber etwas differenzierter.
Stellungnahme zur Einladung Peter Singers
10. Juni, 2019
Tierrechte spielen in der Philosophie und Ethik zusehends eine bedeutendere Rolle. Nicht nur, weil inzwischen wissenschaftlich bestätigt wurde, dass alle anderen höheren Wirbeltiere genau wie wir Schmerz, Leid und geistige Unterforderung empfinden können. Diese Erkenntnis macht viele Praktiken innerhalb der Tierindustrie, wie beispielsweise irreführende Angaben bei der Definition von Käfighaltung oder die betäubungslose Kastration von Ferkeln ethisch nicht mehr vertretbar. Dies gilt in gleichem Maße für das seit Jahren stattfindende Hinauszögern der Illegalisierung dieser Praktiken durch den Gesetzgeber, was zumindest den Verdacht nährt, dass dabei nach wie vor ein Schutz der Geschäftsmodelle landwirtschaftlicher Großbetriebe im Vordergrund steht.
Ebenfalls hat sich auch unser Verständnis von Intelligenz in den letzten Jahren massiv geändert, so dass zumindest vereinfachte Formen der Grundrechte etwa für Menschenaffen zu erwägen sind, um beispielsweise die Orang-Utans effektiv vor Landraub und Ermordung durch die Palmölindustrie zu schützen.
Der Diskurs um Tierrechte darf als spannender Schauplatz gelten, da sich die Menschen angesichts der bedrohlich voranschreitenden Zerstörung der eigenen Umwelt, die letztendlich nichts anderes als eine Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage ist, vom ideologischen Zerrbild, »die Krone der Schöpfung« zu sein und sich diese Schöpfung untertan zu machen, verabschieden müssen.
Doch stellt sich für uns als Projektbereich durchaus die berechtigte Frage, warum man hierzu ausgerechnet einen Eugeniker wie Peter Singer an die Universität holt, dessen Standpunkt jenseits der Tierrechte menschliches Leben einem Utilitarismus unterordnet, der wieder von lebensunwertem Leben spricht; und das speziell bei Menschen mit Beeinträchtigung.
Peter Singer kommt aber keineswegs in der Gestalt des sonst hierzulande oft anzutreffenden Verfechters einer sogenannten »Leistungsgesellschaft« daher, der überall nur unnütze Esser sieht, die für die sogenannten »Leistungsträger« der Gesellschaft unbotmäßige Belastungen darstellen, und deshalb schädlich für die Gesellschaft insgesamt seien. Peter Singer geriert sich stattdessen als großherziger Sterbehelfer, der es nicht ertragen kann, wie Menschen mit Beeinträchtigungen an einem Leben mit Einschränkungen »leiden« müssen, weshalb sich bei ihm zu Recht viele Menschen an die Euthanasieprogramme des deutschen Gesundheitswesens während der NS-Zeit erinnert fühlen.
Zwar wird von Peter Singer kein explizites Eugenik- oder Euthanasieprogramm eingefordert, wie dies in der Deutschen Geschichte etwa mit der Aktion T4 bestanden hat. Eine Diskriminierung von Gruppen besteht jedoch nicht erst mit dem Auftreten oder der Etablierung eines solchen Programms der Auslese.
Die Einladung einer Person mit solch existentiell behindertenfeindlichen Ansichten stößt deshalb auch besonders bei den Kommiliton*innen unter uns auf Unverständnis, die mit ihrer Beeinträchtigung den strukturellen Aussortierungsprozessen innerhalb des deutschen Schulsystems zum Trotz ihre Hochschulreife erlangt haben. Während Studierende mit Kindern sich wiederum bei Singers (postnatalen) Abtreibungsempfehlungen plötzlich mit der Frage konfrontiert sehen, ob bei einer Beeinträchtigung des eigenen Kindes dessen Recht auf Leben ebenfalls in Abrede gestellt wäre. Über einen solchen Argumenatitionsansatz kann auf Eltern noch mehr struktureller Druck von der uns umgebenden Nützlichkeits- und Mehrwertsgesellschaft ausgeübt werden, dass sie bereits beim leisesten Anzeichen einer möglichen Beeinträchtigung in jedem Fall abtreiben, um nicht nur den »Leistungsträgern« wegen der Mehrkosten für die Gesellschaft kein „Ungemach“ zu bereiten, sondern auch, um ihrem zukünftigen Kind »unnötiges Leid« zu ersparen.
Der Projektbereich „Eine Welt“ steht daher der Einladung Peter Singers ablehnend gegenüber und bittet darum bei der Auswahl von Gastredner*innen künftig besser darauf zu achten, dass seitens dieser keine Ansichten vertreten werden, die Diskriminierungen ermöglichen.
11. Juni - Diskussions- und Fragerunde mit Mithu M. Sanyal
31. Mai, 2019
Rape revisited - Warum wir über sexualisierte Gewalt sprechen, wie wir darüber sprechen.
Eine Diskussions- und Fragerunde mit Mithu M. Sanyal am 11. Juni 2019 ab 18:00 im Stadtcampus.
Die Silvesternacht 2015/16 in Köln, Pussy-Grabbing Kommentare des amerikanischen Präsidenten, #metoo und sexualisierte Übergriffe an Universitäten … Am Thema Vergewaltigung manifestiert sich die Haltung der gesamten Gesellschaft gegenüber Geschlecht, Sexualität und Verletzbarkeit, und es entzünden sich immer wieder erbitterte Debatten.
Mithu M. Sanyal zeichnet nach, wie über die Jahrhunderte nicht nur Sexualität, sondern auch Gewalt gegendert wurde und betrachtet in diesem Zusammenhang auch die Rolle, die Rassismus spielt. Von Augustinus bis #aufschrei und #timesup, über Foucault, feministischen Kämpfe um die Anerkennung von Vergewaltigung bis hin zu den Debatten um Redefreiheit, Identitätspolitik und Transrechte geht Sanyal der Frage nach, wie Vergewaltigung gesellschaftlich verhindert werden kann. Was heißt »Nein heißt nein«? Was heißt »Ja heißt ja«? Und was bedeutet Consent / Einverständnis wirklich?
Vortrag über geschlechtsspezifische Fluchtgründe
22. Mai, 2019
Unter den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sind Mädchen und junge Frauen in der Minderheit. Auch diejenigen, die mit ihren Familien herkommen, leben häufig unauffällig und erfüllen besondere Aufgaben, welche sie für die Gesellschaft unsichtbar machen. Die meisten von ihnen haben Gewalterfahrungen gemacht. Die Arbeit mit Mädchen und jungen nach einer Flucht benötigt daher eine besondere Sensibilität.
In ihrem Vortrag am 28. Mai um 18:00 Uhr im Stadtcampus wird Nicole Schulz als Teil unserer Veranstaltungsreihe "Let's Talk About Sex-ism" einen Überblick über die Situation der geflüchteten Mädchen und jungen Frauen in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht und ihre Gefährdung in Deutschland geben. Besonders in den Blick genommen werden hierbei die Geschlechtsspezifischen Aspekte. Dabei wird die Einrichtung des Clearinghauses „Porto Amāl“ vorgestellt, sowie die praktischen Erfahrungen aus der Arbeit mit den Geflüchteten.
Menschenkette für Menschlichkeit, Vielfalt und Toleranz
15. Mai, 2019
Am 70. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes kommen wir zusammen und reichen uns kurz vor den EU-Parlamentswahlen die Hände, um gemeinsam ein Zeichen für Menschlichkeit, Solidarität, Akzeptanz und Vielfalt zu setzen, denn viele aktuelle Entwicklungen treten die im Grundgesetz verbrieften Menschenrechte mit Füßen:
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, postkoloniale Ausbeutung und Diskriminierungen werden häufiger, sichtbarer, unverhohlener; Hass und Hetze bestimmen zunehmend den Diskurs und die politischen Entscheidungen. Wir wollen zeigen, was uns wichtiger ist und was wir für unsere Gesellschaft wollen: Solidarität zu denjenigen, die sie brauchen, ein friedliches Miteinander, Respekt und Austausch, Freiheit, Selbstbestimmung und gleiche Rechte für alle, gegenseitige Rücksicht(nahme) und nicht zuletzt auch der Mut, zu sich selbst und zu anderen zu stehen, egal wie verschieden wir im Einzelnen sein mögen.
Für uns ist es nur folgerichtig, dass wir gegen Ausschluss und Abschottung, gegen rechte Hetze und Aufrufe zum Hass, gegen Unterdrückung und Krieg, gegen willkürliche Schuldzuweisungen und gegen das Wegsehen sein müssen.
Wir stellen uns allen Strukturen und Mechanismen entgegen, die diese Begebenheiten fördern und befürworten: In der Politik, im Alltag, in den Gesetzen und Gesetzesentwürfen, in der Sprache, im Netz, in Aussagen und Forderungen von Gruppen oder Parteien.
Nicht Härte, Schuldzuweisung und Missachtung werden das Leben aller verschönern, sondern produktive Kooperation und gegenseitige Freundlichkeit. Als Symbol für ein wohlwollendes, neugieriges, offenes, oder mindestens respektvolles Miteinander formen wir am 23.5. ab 16:00 Uhr eine Kette aus Menschen am Rathausplatz Paderborn in Richtung Westerntor, Brest, Andromeda und darüber hinaus!
Kommt mit! Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für Menschlichkeit, Vielfalt und Toleranz!
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Unabhängig von dieser Aktion findet zudem am 23.5. ab 18:00 Uhr im Hörsaal O2 eine Podiumsdiskussion zum aktuellen Entwurf des neuen Hochschulgesetzes statt.
Mach mit:
Während der dunklen Zeit nach Vereinbarung.
Projektbereich Eine Welt
c/o AStA Uni Paderborn
Warburgerstr. 100
33098, Paderborn
E-Mail: vorstand@einewelt.upb.de